Echnaton der "Erleuchtete der Sonne", folgte als Pharao auf Amenophis III., und der Nachfolger von Echnaton war Tut-anch-Amun. Echnaton, dessen Thronname Amenophis IV. lautete, änderte seinen Namen in Echnaton und baut die neue Hauptstadt des Reiches, Achet Aton. Er heiratete nicht der Sitte gemäß seine ältere Schwester sondern wählte Nofretete (evt. die Tochter des Beamten und späteren Königs Eje), eine Frau aus nicht königlichem Hause, zur Hauptgemahlin. Auch in der außenpolitischen Abstinenz folgte er seinem Vater. Aus dieser Zeit stammt das berühmte Amarnaarchiv das die Korrespondenz der Pharaonen enthält. Er führte den Kult des Sonnengottes Aton ein, baute eine neue Residenzstadt Tell el-Amarna, verließ Theben, entmachtete die Amun Priesterschaft und betrachtete sich als einzigen Offenbarungsträger des Atonkults.

Thebanische sowie einige wenige memphitische Hymnen der 18. Dynastie und 19. Dynastie bezeugen eine neuartige Sonnentheologie. Kennzeichnend ist die entmythisierende Zurücknahme der anthropomorphen und soziomorphen Interpretation des Sonnenlaufs zugunsten einer theologischen Aus­deutung der kosmischen Phänomene selbst, des Lichts und der Bewegung.
Das Licht wird als die eine, alles ins Leben rufende Energie gedeutet, in welcher der ferne Gott zugleich leibhaftig gegenwärtig ist, die Bewegung als die Erzeug­ung der Zeit, in der die vom Licht geschaffenen Formen sich entwickeln.
Die Sonnentheologie der Amarnazeit ist nur eine radikale Variante dieser "Neuen" Sonnentheologie. Die Existenz der (dort bereits auf eine Stufe mit den übrigen Lebewesen herabgesunkenen) Götter wird überhaupt geleugnet und die letzten Spuren mythischer Weltdeutung, wie z.B. die Überwindung des Feindes, und die nächtliche Totenwache, konsequent abgestreift, und ersetzt durch die Vorstellung der Nacht als einen negativen Machterweis Gottes, der durch Abwesenheit seines belebenden Lichts die Welt ins Chaos zurückfallen lässt.
Der Schöpfungsbegriff der Aton-Religion ist perseverativ. Nicht dass Aton die Welt am Anfang erschaffen hat, sondern dass er sie durch seine Strahlen ständig erschafft ist den Texten wichtig. Was ist, lobt schon durch sein Dasein den Schöpfer.
Das Lob entspringt nicht bewusster Anbetung, sondern kreatürlicher Responsion. Aton ist nicht ein persönlicher Gott, für oder gegen den man sich entscheiden könnte, sondern die kosmische Macht, ohne die Leben überhaupt nicht denkbar wäre.